Wohin wir flüchten: Performanceprojekt in Ehrenfeld – interkulturell und intergenerativ

Liebe Interessierte, liebe Engagierte,

uns hat die Einladung zu einem spannenden Projekt erreicht. Menschen mit Fluchterfahrung sind eingeladen, mitzumachen. Da das Projekt gefördert wird ist die Teilnahme kostenlos.

Inhalte & Ziele: „Wohin wir flüchten“

Das Thema Flucht und Vertreibung ist spätestens seit 2015 mit der erneuten Migrationswelle wieder sehr präsent in unserer Gesellschaft. Im Zuge dessen müssen wir uns alle vermehrt mit Integration auseinandersetzen, auch um aktuellen rechtspopulistischen Tendenzen entgegen zu wirken. Mit dem Projekt „ Wohin wir flüchten“ soll ein Dialog zwischen den Generationen von Geflüchteten angeregt und so in alle Schichten der Bevölkerung getragen werden. Daher findet das Projekt auch im öffentlichen Raum statt.

Die bildende Künstlerin Diane Müller und die Theaterpädagogin Annette Conrad haben sich gefragt, wie zwischen den Generationen Verständnis für den jeweils Anderen entwickelt und Gemeinsamkeiten entdeckt werden können bzw. in welcher Form eine Begegnung stattfinden kann. Wo liegen die Gemeinsamkeiten zwischen der jüngeren und älteren Generation der Geflüchteten, aber auch von hier lebenden Menschen, die keine Flucht und Vertreibung persönlich erlebt haben? Denn auch diese, als Nachkommen der sogenannten Kriegskinder/enkel müssen sich ebenfalls, wenn auch unbewusst, mit den Folgen der Erlebnisse ihrer Eltern und Großeltern auseinander setzen.

Hier wollen wir ansetzen und uns interkulturell, über die Grenzen der Generationen hinweg performativ mit dem Thema Flucht(en) beschäftigen. Dafür arbeiten wir mit den diversen Zielgruppen (55+ und jugendlichen Geflüchteten). Wir bedienen uns dazu sowohl theatraler Mittel (Biografisches Theater, Improvisation) als auch künstlerischer, performativer und tänzerischer Verfahren, um am Ende eine gemeinsame Inszenierung im öffentlichen Raum zu entwickeln, die zwischen den Genres Theater/ Tanz/ Performance changiert und den Zuschauer mit einbeziehen will. Wir lassen uns dabei sowohl von den choreografischen Ansätzen Pina Bauschs als auch von Christoph Schlingensief inspirieren, der mit Amateuren thematisch orientierte, politische Performances im öffentlichen Raum inszeniert hat.

Dazu wollen wir den TeilnehmerInnen vorrecherchierte Orte in Köln‐Ehrenfeld anbieten, wie zum Beispiel die Schönsteinstraße/ Venloer‐Straße, dem Hinrichtungsplatz der Edelweißpiraten, die damals Flüchtlinge aus den KZ‐ Lagern in Nazi‐Deutschland versteckt hielten. Interessanterweise bestand diese Widerstandsgruppe ebenso aus älteren (Hans Steinbrück als Kopf der Gruppe) und einigen Jugendlichen, die in Steinbrück eine Art Ersatzfigur für ihre gefallenen Väter damals sahen.

Ziel:

Wir versprechen uns durch die genre‐übergreifende Zusammenarbeit mit dieser Zielgruppe und dem thematischen Bezug einen innovativen künstlerischen Prozess, der die Erinnerungskultur ins Hier und Jetzt transferiert. Durch die Anregung eines Dialogs sowohl mit TeilnehmerInnen des Projektes als auch mit Bürgerinnen und Bürgern im Stadtteil Ehrenfeld erhoffen wir uns, neben der abstrakten künstlerischen Idee, einen ersten Anstoß für ein„ neues friedliches Miteinander“ der Menschen vor Ort.

Tanz

#esgibtnichtsgutesaußermantutes

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