Leben in der Turnhalle

Wie an so vielen Schulen in Köln, verzichten auch die Schüler des Gymnasiums Kreuzgasse seit Oktober letzten Jahres auf ihre Turnhalle. Ende Oktober 2015 zogen dort Geflüchtete ein. Genauer gesagt knapp 200 Personen: Familien aus Syrien, Irak, Afghanistan und dem Iran. Heute wohnen in der Halle immer noch 86 Personen, die seit dem Erstbezug dort sind. Es ist schwer vorstellbar, wie anstrengend es sein muss, über Monate ohne jegliche Privatsphäre mit so vielen Menschen einen großen Raum zu bewohnen.

Die deutschen Bauauflagen sind streng. Wie bei jedem Neubau prüft die Bauaufsicht bei geplanten Systembauten für Geflüchtete gewissenhaft, ob sämtliche Auflagen erfüllt sind. Die in der wachsenden Großstadt ohnehin mangelnden Bauflächen erschweren die Arbeit zusätzlich und so werden die Verweildauern in den Notunterkünften immer länger. Für die Geflüchteten und auch deren Helfer*innen eine sehr schwierige Situation.

Bild:© Raimond Spekking / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

Bild:© Raimond Spekking / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

Die Menschen in der Turnhalle der Kreuzgasse werden vom DRK und ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützt. Auch das Quäker-Nachbarschaftsheim ist für die Geflüchteten da: Vom Deutschlernen über Kinderbeschäftigung bis zum Aufladen der Handys und Nutzung des W-Lan. Helfer*innen, Träger und Geflüchtete sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Es werden aber weitere Unterstützer*innen gesucht, die eine geflüchtete Familie unterstützen und begleiten möchten: Von Hilfe bei Ämtern bis zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten freuen sich die Familien, wenn sie Anschluss bekommen.

Da der Platz in der Turnhalle sehr begrenzt ist, mangelt es neben der Privatsphäre vor allem an Stauraum. Daher benötigen die Menschen dort Koffer und Reisetaschen. Diese können neben die Betten gestellt werden (ohne Notwege zu blockieren) und werden bei einem Auszug natürlich zum weiteren Transport genutzt.

Unser Aufruf:
Gönnen Sie sich einen neuen Koffer! Und geben Sie Ihren alten Koffer/ Trolley den Geflüchteten in der Kreuzgasse.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diesen Aufruf auch in Ihrem Bekanntenkreis verteilen.

Bitte zur Koffer-/Trolley-Übergabe oder wenn Sie etwas Ihrer freien Zeit spenden und eine Familie begleiten möchten, vereinbaren Sie bitte kurz einen Termin mit Frau Weise vom DRK vor Ort: .

Ihr Team von Willkommen in Ehrenfeld

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