Wir stellen vor: Xenia Kuhn

xenia-kuhn-ehrenfeldXenia Kuhn ist unsere neue hauptamtliche Unterstützung. Sie ist als Projektleitung für Geflüchtete beim Bürgerzentrum Ehrenfeld angestellt. Was genau sie da macht, haben wir in einem Interview erfragt.

Willkommen in Ehrenfeld: Hallo Xenia, wir freuen uns, dass du uns seit dem 01.07. diesen Jahres unterstützt.

Xenia: Hallo Julia. Danke, ich freue mich auch.

WiE: Worin liegt der Schwerpunkt deiner Arbeit?

X: Mit meiner Stelle sollen vor allem die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingsarbeit entlastet werden.

WiE: Das ist auch unbedingt nötig. Viele unserer Helfer und Helferinnen sind unermüdlich im Einsatz für eine gelebte Willkommenskultur. Was genau nimmst du ihnen ab?

X: Ich kümmere mich um die Vernetzung von Hilfsangeboten und Gesuchen und nehme den Ehrenamtlichen viel Organisatorisches ab. Damit möchte ich erreichen, dass sich die Ehrenamtlichen weniger mit bürokratischen und sonstigen Hürden herumschlagen müssen, sondern ihre Zeit wirklich mit den Menschen verbringen können, die ihre Hilfe brauchen.

WiE: Wie kommt man in den Genuss deiner Unterstützung?

X: Ganz einfach: Ich bin als feste Ansprechpartnerin für alle Fragen rund ums Ehrenamt mit Geflüchteten da. Ich habe ein Büro im BüZe, wo man mich wochentags antreffen kann. Ich bin aber auch telefonisch und per E-Mail erreichbar. Am besten ruft man mich kurz an, um mich nicht zu verpassen, wenn ich einen Termin außer Haus habe.

WiE: Das ist wirklich gut, denn die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer haben oft dringende Anliegen, bei denen sie Unterstützung brauchen. Oder eine schnelle Antwort – das lässt sich ohne hauptamtliche Hilfe kaum bewerkstelligen.

X: Richtig. Mein Schwerpunkt liegt im Bereich der Begleitung: Ich betreue die Ehrenamtlichen auf ihrem Weg in die Begleitung und bleibe darüber hinaus für alle Fragen, die sich ergeben, für sie da.

WiE: Was macht das Thema Begleitung so wichtig?

X: Begleitung ist wirklich ein essentieller Bestandteil von Integration. Man darf sich das nicht als stumpfes Nebeneinanderhergehen zur Behörde oder so vorstellen. Die begleitende Person verbringt Zeit mit den geflüchteten Menschen, in der sie sich kennenlernen, austauschen, näher kommen. So werden ganz nebenbei wichtige Grundwerte und auch alltägliche Verhaltensweisen vermittelt. Die Wichtigkeit von Begleitung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

WiE: Kannst du dazu ein Beispiel nennen?

X: Es fängt bei Kleinigkeiten an, wie z.B. Platz zu machen, damit Passagiere erst aus der Bahn aussteigen können, bevor ich einsteige. Auch geduldiges Warten und freundliche Ansprache von Sachbearbeitern auf Ämtern lässt sich gut vorleben. Die Wartezeit wird übrigens meistens genutzt, um sich etwas besser kennenzulernen. Von Langeweile habe ich noch nichts gehört.

WiE: Es gibt ja auch Ehrenamtsbetreuung von anderen Institutionen, z.B. der AWO oder dem DRK. In welchem Verhältnis steht dein Angebot dazu?

X: Meine Arbeit ist als Ergänzung zu bestehenden Angeboten zu verstehen. Da ich mich aktiv in der Willkommensinitiative einbringe, habe ich einen sehr guten internen Einblick ins Geschehen.

WiE: Was machst du in der Initiative genau?

X: Ich bearbeite die Anfragen, die Willkommen in Ehrenfeld an das Postfach erhält. Zudem bin ich bei der Planung, Orga und Durchführung des Plenums beteiligt. Über die AG Öffentlichkeitsarbeit und auch das Bürgeramt bekomme ich viele Infos darüber, was gerade akut ist und welche Hilfe wo benötigt wird. So kann ich auf direktem Wege und auf Augenhöhe für die Ehrenamtlichen da sein.

WiE: Das ist wirklich eine riesige Entlastung, die wir in der AG Öffentlichkeitsarbeit schon deutlich merken und über die ich persönlich sehr dankbar bin. Was sind denn deine weiteren Aufgaben im BüZe?

X: Ich arbeite daran, die Angebote des BüZe weiter zu öffnen. Also den Zugang für unsere neuen Nachbarn zu erleichtern oder erst möglich zu machen. Ich schaffe auch neue Angebote, indem ich Kooperationen mit Projekten voran bringe. Aktuell beispielsweise ein Malangebot für geflüchtete Kinder in Zusammenarbeit mit ArtAsyl. Kurz könnte man sagen, dass ich die interkulturelle Arbeit des BüZe stärke.

WiE: Die Bezirksvertretung Ehrenfeld hat ja einen so genannten Verfügungsfond bereit gestellt. Was ist das?

X: Der Verfügungsfond wird im Rahmen der Sonder-Städtebauförderung des Landes NRW für die Unterstützung der Willkommenskultur bereitgestellt. Engagierte Bürger*innen und Initiativen können nun Projekte zur Integration von Geflüchteten beantragen.

WiE: Über wie viel Geld sprechen wir hier?

X: Insgesamt stehen 33.000 € zur Verfügung! Ideen zur Alltagsgestaltung, Freizeitbeschäftigung und Informationsvermittlung im Wirkungsbereich des Bürgerzentrum Ehrenfeld können mit jeweils bis zu 2.400 € bezuschusst werden.

WiE: Wow, das ist viel Geld! Was sollen Menschen tun, die Unterstützung zur Umsetzung ihrer Ideen brauchen?

X: Sie sollen sich einfach bei mir melden. Ich berate sie gerne, was möglich ist und welche Bedingungen erfüllt sein müssen.

WiE: Es gibt ja eine Richtlinie zur Verwendung des Verfügungsfonds.

X: Ja genau. Die haben wir auch online bereit gestellt. Ich helfe aber gerne persönlich, da viele Menschen sich noch nie mit solchen Richtlinien und Anträgen beschäftigt haben. Da kann so eine Formalie im ersten Moment abschreckend wirken. Da berate ich gerne und helfe auch mit dem Antrag.

WiE: Wir danken dir für den umfassenden Einblick in deine Arbeit und für das nette Gespräch.

X: Gerne geschehen. Ich freue mich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!

Kontakt zu Xenia Kuhn:


0221-5462176

Richtlinie und Antrag zum Verfügungsfond:
http://www.buergerzentrum.info/wp-content/uploads/2016/09/RichtlinienVerf%C3%BCgungsfonds.pdf

 

 

Foto: Xenia Kuhn

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